Gewalt gegen Frauen zum Thema machen

Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ am 25.11.2010

„Der heutige Gedenktag ist ein wichtiges Symbol, sich gegen das Unrecht und für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben von Frauen und Mädchen einzusetzen. Außerdem trägt er in besonderer Weise dazu bei, Gewalt gegen Frauen zu einem öffentlichen Thema zu machen“, sagte Frauenministerin Malu Dreyer anlässlich der Fahnenhissaktion zum internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ am 25.11.2010.

In zahlreichen weiteren rheinland-pfälzischen Städten und Gemeinden beteiligen sich öffentliche Einrichtungen, Frauenorganisationen und Hilfseinrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen an der Fahnenaktion und stellten damit den Schutz von Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt.

Gewalt komme in allen gesellschaftlichen Schichten unabhängig von Einkommen, Bildungsstand, Kultur und gesellschaftlichem Status vor. Wie alltäglich Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist, dokumentiert eine repräsentative Studie. „Bereits jede vierte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche beziehungsweise sexuelle Gewalt durch ihren Partner erfahren“, so Dreyer. Allein in Rheinland-Pfalz habe die Polizei im Jahr 2009 über 9.100 Fälle von Gewalt in engen sozialen Beziehungen erfasst und über 2.000 Mal einen Platzverweis ausgesprochen.

Für die rheinland-pfälzische Landesregierung sei die erfolgreiche Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen seit Jahren ein zentrales Thema. Mit dem rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt RIGG und dem dort entstandenen Interventionsverbund von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren sei der Schutz und die Beratung von Gewaltopfern entscheidend verbessert worden. „Das vernetzte Hilfeangebot von Polizei, Justiz, Interventionsstellen, Frauenhäusern und Frauennotrufen ermöglicht umfassende Schutz- und Hilfeplanungen“, so die Ministerin. Zwischenzeitlich habe das Land 16 Interventionsstellen für Opfer von Beziehungsgewalt eingerichtet, die auf große Akzeptanz stießen. Auch Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund, die als Opfer von Gewalt vor besonderen Problemen stünden, würden gezielt unterstützt.

 

Teilen

Zurück