„Das Heiligtum für Isis und Mater Magna ist eine deutschlandweit einzigartige Tempelanlage und eine der Hauptattraktionen des römischen Mainz. Es war eine kleine Sensation, als die Überreste des Tempels vor mehr als 20 Jahren beim Bau der Römerpassage entdeckt wurden. Die spannende Präsentation, die alle Sinne anspricht, sowie die multimediale Aufbereitung mit Projektionen, Klangeffekten und Computeranimationen entführen die Besucherinnen und Besucher seither auf eine Zeitreise zurück in die Welt des kultischen Roms. Das Heiligtum für Isis und Mater Magna ist ein Aushängeschild für unsere Landeshauptstadt und verdient zu Recht die Auszeichnung ‚Museum des Monats‘“, würdigte Kulturministerin Katharina Binz.
Die Fundamente des römischen Isis- und Mater Magna-Heiligtums wurden 1999 bei Aushub-Arbeiten für die Einkaufsgalerie „Römerpassage“ in Mainz entdeckt. Im Jahr 2003 konnten sie schließlich in der sogenannten „Taberna archaeologica“ im Kellergeschoss der Römerpassage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Tempel ist einzigartig: Außerhalb Italiens wurde bislang kein weiteres Heiligtum gefunden, das den beiden orientalischen Gottheiten gemeinsam geweiht war. Darüber hinaus ist er das einzige ausgegrabene, der Isis geweihte Bauwerk dieser Art in Deutschland.
Das Heiligtum beherbergt neben den konservierten Mauern auch eine Vielzahl von Ausstellungsstücken, die Einblicke in die Opferriten und Voodoo-Rituale im kultischen Rom geben. Zu den Funden gehören unter anderem Öllampen, Opfergabenfiguren, Terrakotten, Zauberpuppen aus Ton, Altare, Münzen, Weihetäfelchen, Bronzestatuetten und Grabbeigaben.
Die Ausstellung wird durch multimediale Komponenten ergänzt, darunter eine Hörspielsequenz mit Lars Reichow als Römer Claudius Secundus, der der Göttin Isis in Mogontiacum huldigt. Zudem gibt es einen Kurzfilm zur Geschichte der Voodoo-Puppe sowie Projektionen, Klangeffekte und Computeranimationen als weitere Highlights.
„Ich danke ganz besonders der Initiative Römisches Mainz e. V. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass die Tempelanlage an ihrem ursprünglichen Standort erhalten blieb und seit nunmehr 20 Jahren Gäste aus aller Welt begeistert. Mehr als 700.000 Besucherinnen und Besucher haben das Heiligtum bereits besucht“, ergänzte die Kulturministerin.
Der Mainzer Tempel wurde vermutlich im 1. Jahrhundert nach Christus errichtet und bis ins 3. Jahrhundert genutzt. Unter dem Heiligtum wurde zudem ein etwa 700 Jahre älterer Bestattungsplatz der Hallstattzeit entdeckt.
Weitere Informationen zum Heiligtum für Isis und Mater Magna in Mainz:
Museumsportal Rheinland-Pfalz: Museum des Monats | Oktober 2023
https://www.museumsportal-rlp.de/museum-des-monats-oktober-2023-heiligtum-fuer-isis-und-mater-magna
Hintergrund:
Die Auszeichnung „Museum des Monats“ hat zum Ziel, die Museumsarbeit vor allem kleiner und mittelgroßer Museen landesweit in den Fokus rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun. Unterstützt wird das Kulturministerium bei der Auswahl der Auszeichnungen vom Museumsverband Rheinland-Pfalz.
Auf der Webseite des Museumsverbands Rheinland-Pfalz finden Sie einen Rückblick auf die bisher ausgezeichneten Museen: https://www.museumsverband-rlp.de/themen/museum-des-monats