. „Die Frauenquote in den Vorständen der DAX-30-Unternehmen beträgt weniger als vier Prozent. Das macht deutlich: In der Privatwirtschaft haben freiwillige Lösungen bislang kaum Wirkungen gezeigt und Veränderungen sind in Kürze nicht zu erwarten. Daher brauchen wir eine verbindliche Quote und es ist umso trauriger, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung hier nicht aktiv wird“, sagte Alt. Zahlreiche Studien belegten zudem, dass gemischte Teams leistungsfähiger und erfolgreicher sind. Gleichzeitig müsse eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa durch flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsangebote, angestrebt werden.
Auch in der Politik soll der Anteil von Frauen nach dem Willen der Ministerin steigen. Während die Politikerinnen im rheinland-pfälzischen Landeskabinett als einzigem in Deutschland in der Überzahl sind und im aktuellen Landtag 41,6 Prozent weibliche Abgeordnete sitzen, liegt der Frauenanteil in den kommunalen Parlamenten in Rheinland-Pfalz durchschnittlich nur bei 16,8 Prozent. „Deshalb haben wir das erfolgreiche Programm ‚Mit Mentoring vor Ort – Mehr Frauen in die Kommunalpolitik!‘ nach einer erfolgreichen Pilotphase in drei Landkreisen nun auf weitere Regionen in Rheinland-Pfalz ausgeweitet“, erläuterte Alt. Bei diesem Mentoring-Programm führen bereits etablierte Politikerinnen interessierte Frauen in das politische Geschäft ein. Zusätzlich können die Teilnehmerinnen Fertigkeiten, wie zum Beispiel ihre Rhetorik, in Workshops verbessern. Die Auftaktveranstaltung für die Region Rheinhessen eröffnete Ministerin Alt in Oppenheim – genau am Internationalen Frauentag.
Der Internationale Frauentag verbindet Frauen weltweit. Auch in Rheinland-Pfalz finden jedes Jahr in den Städten und Landkreisen zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt. Frauen nutzen diesen Tag, um öffentlich zu machen, an welche rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Grenzen sie noch immer stoßen. „Es gibt noch viele Bereiche, an denen Frauen nicht gleichberechtigt teilhaben können. Insbesondere im Erwerbsleben und eben bei der Besetzung von Führungspositionen in Wirtschaft und Politik“, sagte die Frauenministerin.