Der Aktionstag zur Entgeltgleichheit markiert, wie lange Frauen über die Jahreswende hinaus arbeiten müssen, um auf das gleiche durchschnittliche Jahreseinkommen wie Männer zu kommen. In Deutschland sind dies derzeit 83 Tage.
„Es ist ein Skandal, dass in Deutschland Frauen im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer verdienen. Und es ist unerträglich, dass jedes Jahr am Equal Pay Day zwar über dieses Thema gesprochen wird, diese Gespräche aber keine Konsequenzen haben“, kritisieren Dreyer und Alt weiter. „Die Lohnschere hat langfristig erhebliche Auswirkungen. Denn im Laufe eines Berufslebens wächst sie im Schnitt auf 58 Prozent an, was entsprechende Konsequenzen für die Alterssicherung von Frauen bedeutet.“ Die Ursachen für die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede sind vielfältig: Frauen arbeiten oft in Wirtschaftszweigen mit niedrigem Einkommensniveau, sind seltener in Führungspositionen vertreten, unterbrechen häufig familienbedingt die Erwerbstätigkeit und müssen als Wiedereinsteigerinnen oft Einkommenseinbußen in Kauf nehmen.
Arbeitsministerin Malu Dreyer und Frauenministerin Irene Alt weisen darauf hin, dass zum Beispiel in Großbritannien ein Mindestlohn den Lohnabstand zwischen Frauen und Männern verringert habe. Andere Länder seien bei der Einführung eines Mindestlohns schon sehr viel weiter als Deutschland. „Hier scheiterten Vorstöße zum gesetzlichen Mindestlohn im Bundesrat bislang stets an der CDU“, erklären Alt und Dreyer und fordern: „Es ist an der Zeit, dass sich auch die CDU den Realitäten stellt.“