| Gegen Hass und Hetze

Meldestelle m*power wird mit 190.000 Euro gefördert

Die zentrale Anlaufstelle für „Betroffene von menschenfeindlichen, rassistischen und antisemitischen Angriffen“ ist bereits in kürzester Zeit zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Menschen geworden, die Erfahrungen von Diskriminierung und Gewalt machen. Die Meldestelle m*power hat seit dem 1. September 2020 bereits über 250 Vorfälle erfasst und ausgewertet. Damit ist sie ein wichtiger Baustein im Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Die zahlreichen Meldungen wurden über das eigens eingerichtete Portal, per E-Mail oder telefonisch abgegeben. Zusätzlich wurden Vorfälle über ein eigenes Monitoring erhoben.

Menschen, die wegen ihrer vermeintlichen Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe durch Worte oder Taten angegriffen werden, suchen oft eine niedrigschwellige, schnelle Möglichkeit, um sich an eine zuständige Stelle zu wenden. „Mit der Meldestelle m*power haben die Betroffenen jetzt endlich eine zentrale Anlaufstelle“, erklärte Familienministerin Anne Spiegel. „Je nach Einzelfall verweisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter passgenau an andere kompetente Beratungsstellen oder sofort an die Beratungsstelle m*power vom selben Träger.“

Ministerin Spiegel weiter: „Beim Aufbau der Meldestelle ging es auch darum, die oft schmerzhaften Erfahrungen der Betroffenen sichtbar zu machen und ein aussagekräftiges Bild über menschenfeindliche Vorfälle in Rheinland-Pfalz zu gewinnen. Es liegt zwar noch keine detaillierte Auswertung für 2020 vor. Die Mehrzahl der gemeldeten Vorfälle ist aber eindeutig rassistisch begründet. Viele Angriffe sind zudem gegen Menschen gerichtet, die sich offen gegen Diskriminierungen einsetzen.“ Die finale Auswertung wird im ersten Quartal 2021 vorliegen.

„Wir haben uns bewusst für einen merkmalsübergreifenden Ansatz entschieden“, führte Familienministerin Spiegel weiter aus. „Viele Fälle zeigen, dass Menschen besonders oft angegriffen werden, wenn mehrere Merkmale zusammenkommen. Wer sich menschenverachtend verhält, richtet dieses Verhalten oft gegen ganz unterschiedliche Menschen, gegen schwarze Menschen genauso wie gegen Homosexuelle oder Transidente, Obdachlose oder Menschen mit einer Behinderung. Dies ist der Ansatz des Landesaktionsplan gegen Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, unter dessen Dach die Meldestelle arbeitet.“

Der Leiter der Meldestelle, Rolf Knieper, weist darauf hin, dass das Online-Portal die höchsten Ansprüche an Datensicherheit erfüllt, bei gleichzeitig anwendungsfreundlichem Design. Das Online-Angebot soll im ersten Halbjahr 2021 auch für die Nutzung in mehreren Fremdsprachen (Türkisch, Arabisch, Farsi, Englisch, Französisch) ausgebaut werden.

Die Meldestelle m*power ist im Netz unter www.meldestelle-rlp.de zu erreichen.

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