Bei der Abschlusstagung des Praxisentwicklungsprojekts zur Profilierung von Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz (PEP), betonte Jugendministerin Irene Alt die Bedeutung der Jugendarbeit als soziales Infrastrukturangebot und verwies auch auf den 2. Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz. „Kinder- und Jugendarbeit muss als eigenständiges Angebot abgesichert und weiterentwickelt werden. In die Jugendarbeit zu investieren bedeutet, in eine öffentlich verantwortete soziale Infrastruktur zu investieren, die Teilhabechancen und damit Teilhabegerechtigkeit für alle jungen Menschen eröffnet. Angebote von Verbänden und von Kommunen bieten Kindern und Jugendlichen bedeutsame Erfahrungsräume und unverzichtbare Bildungschancen“, so Alt.
Jugendministerin Irene Alt eröffnete mit dem Vorsitzenden des Landesjugendhilfeausschusses Albrecht Bähr die Tagung. Sie dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Projekt für ihre wertvolle Arbeit und sagte: „Sie haben ihr Wissen und ihre Erkenntnisse eingesetzt und die Jugendarbeit als zentrales Aufgaben- und Politikfeld gestärkt.“
Das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Rheinland-Pfalz hat das Modellprojekt mit rund 42.000 Euro gefördert. Als erste Ergebnisse zur Profilierung von Jugendarbeit wurden vorgestellt: Der Ausbau von Beteiligungsstrukturen von und für junge Menschen, die Institutionalisierung von Gesprächen mit politischen Entscheidungsträger/innen, Selbstverpflichtungen von politischen Entscheidungsträger/innen in jugendpolitischen Fragen, das Erlangen von Vertretungsrechten in fachpolitischen Gremien sowie die Beteiligung und Unterstützung von Jugendlichen in ihrer Selbstorganisation in den Kommunen.
16 sozialpädagogische Fachkräfte von 10 Trägern der kommunalen und verbandlichen Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz gingen bei PEP unter wissenschaftlicher Begleitung der Frage zur weiteren Professionalisierung der Jugendarbeit nach. Außerdem ging es darum, wie die Anliegen der Jugendlichen ins politische Feld eingebracht werden können. Das Projekt wurde zwei Jahre (November 2013 bis November 2014) betrieben. Fünf Experten aus Kommunalwissenschaft, Kommunalpolitik, Netzwerk-Management, Politikberatung und Sozialpädagogik begleiteten die Teilnehmer, daneben gab es einen Projektbeirat. Die Federführung der wissenschaftlichen Begleitung lag bei Prof. Dr. Werner Lindner von der Ernst-Abbe-Fachhochschule in Jena. Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, Abteilung Landesjugendamt war mit der operativen Ausführung des Projekts betraut.
Die wissenschaftliche Auswertung von PEP soll im Frühjahr 2016 publiziert werden.