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Ministerin Anne Spiegel wünscht sich mehr Frauen in der Politik

Frauenministerin Anne Spiegel erinnert als Vorsitzende der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz an den 19. Januar 1919. An diesem Tag durften Frauen das erste Mal wählen und konnten gewählt werden. „Das war ein historischer Tag für die Frauenemanzipation, denn er markiert den Anfang der rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter“, so Ministerin Spiegel.

Das Frauenwahlrecht war auch ein Versprechen an die Frauen, von nun an mit gleichen Rechten politisch mitbestimmen zu können. Die Realität sieht jedoch leider immer noch ganz anders aus: Selbst nach 100 Jahren sind Frauen in keinem Parlament gleichberechtigt vertreten. „Da hat unsere Demokratie noch viel Luft nach oben und es gibt nach wie vor großen Handlungsbedarf. Wir sind es den vielen Vorkämpferinnen aber auch den Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft schuldig, weiter für eine gleichberechtigte politische Teilhabe zu kämpfen“, sagt Frauenministerin Spiegel.

Im Bundestag ist der Frauenanteil deutlich gesunken und mit knapp 31 Prozent so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch in den Länderparlamenten beträgt der Frauenanteil nur rund ein Drittel. In den Kommunalparlamenten sind es noch einmal deutlich weniger.

„Ich wünsche mir mehr Frauen in der Politik. Dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen und sich die politische Kultur ändern“, erklärt Spiegel. „Es geht auch darum, das Umfeld der politischen Arbeit zu verändern und Barrieren abzubauen.“

100 Jahre Frauenwahlrecht seien überhaupt kein Grund sich auszuruhen. Trotz aller Fortschritte ist die tatsächliche Geschlechtergleichstellung weder in der Politik, noch im Erwerbsleben und auch nicht in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen verwirklicht. Frauenministerin Spiegel möchte Frauen dazu ermutigen, sich mit ihrer Sichtweise in die Politik einzubringen und unsere Gesellschaft mitzugestalten. „Jede und jeder Einzelne kann sich einsetzen für eine bessere Gesellschaft mit gleichen Rechten.“ Das Jubiläum sei insofern auch ein Weckruf, gerade weil bei der Geschlechtergleichstellung noch viel zu tun ist.

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