Allerdings geht die Schere zwischen guten Ausgangsbedingungen und sozialen Benachteiligungen immer weiter auf, stellte Ministerin Irene Alt fest: „Konkret bedeutet das, dass es denjenigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, die von ihren Eltern nicht optimal gefördert werden, schlechter geht als noch vor ein paar Jahren. Armut und Bildungsdefizite lassen eine spätere Chancengleichheit in weite Ferne rücken.“
Diese Entwicklung kritisierte Kinder- und Jugendministerin Irene Alt als unerträglich. Es sei eine Hauptaufgabe unserer Gesellschaft, alle mitzunehmen. „Keiner darf verloren gehen! Davon hängt unsere Zukunft ab“, so die Ministerin. „Jedes Kind, das auf der Strecke bleibt, ist eines zu viel.“ Dabei gelte es nicht nur an den Staat zu appellieren, eine kind- und jugendgerechte Infrastruktur zu schaffen. Was die Ausstattung mit Spielplätzen, Kindertagesstätten, Schulen und Jugendeinrichtungen angeht, leisten das Land und die Kommunen ihren aktiven Beitrag. „In diesem Bereich werden wir nicht nachlassen.
Ganz konkret bieten wir auch jungen Familien von Anfang an mit unseren Frühen Hilfen Unterstützung an“, versichert Kinder- und Jugendministerin Irene Alt. „Ich weiß, wie schwierig gerade die erste Zeit nach der Geburt eines Kindes für die Eltern sein kann. In dieser Phase und natürlich auch später möchten wir niemanden alleine lassen.“
Ministerin Alt betonte gleichzeitig, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, gute Rahmenbedingungen für Kinder zu schaffen. „Wenn wir hier entscheidende Schritte weiterkommen wollen, geht es neben den finanziellen Fragen vor allem darum, Kinderfreundlichkeit in den Köpfen aller Verantwortungsträger und eines jeden Einzelnen zu verankern. Kinderfreundlichkeit muss gelebt werden!
Ein kinderfreundliches Land zu sein muss für uns Ansporn sein, auf allen Feldern deutlich zu machen, dass Kinder in allen Lebensbereichen selbstverständlich dazu gehören. Erst wenn uns das gelungen ist, ist Deutschland ein kinderfreundliches Land“, erklärt Irene Alt. Es könne nicht die Lösung sein, für Kinder und Jugendliche Inseln zu bilden und einzugrenzen, wo sie sein dürfen ohne jemanden zu stören. Eine Studie habe unlängst ergeben, dass die Hälfte aller Deutschen wegen des zu erwartenden Lärms nicht neben einer Kindereinrichtung wohnen möchte. Nur ein Drittel der Befragten gab an, sie würden ohne Bedenken in die Nachbarschaft einer Kita, Schule oder eines Spielplatzes ziehen.
„Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens, der deutlich macht, dass Kinder unser wertvollstes Gut sind. Dies darf sich nicht in Grußworten und im Bereitstellen von Infrastruktur wie Spielplätze, Kitas oder Jugendzentren erschöpfen, sondern muss Leitlinie sein für die Politik und die Gesellschaft insgesamt!“