„Trotz allem, was wir in der Gleichstellung von Männern und Frauen, von Jungs und Mädchen bereits erreicht haben, ist es nach wie vor wichtig, Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken“, erklärt Spiegel. „Daneben tragen wir mit der Sportförderung muslimischer Mädchen den UN-Kinderrechtskonventionen auf aktive Erholung und Gesundheit Rechnung. Gleichzeitig bedeutet die Integration in Sportvereine für muslimische Mädchen auch die Integration in unsere vorwiegend nicht-muslimische Gesellschaft.“
Die Sportjugend unterstützt mit jährlich 500 Euro Anträge von Sportvereinen in Rheinland-Pfalz, die integrative Mädchensportangebote mit einem bedeutenden Anteil muslimischer Teilnehmerinnen gründen möchten.
„Ich begrüße es sehr, dass bei dem Projekt Sportverein, Jugendhilfe und muslimischen Organisationen bzw. Organisationen aus dem Bereich der Migrationsarbeit zusammenarbeiten“, hebt Spiegel hervor. Die Kooperationspartner verpflichten sich, ein regelmäßiges wöchentliches Sportangebot von mindestens 90 Minuten zu gewährleisten und einigen sich über besondere Bedingungen, zum Beispiel bei Schwimmangeboten. Der Sportverein stellt eine qualifizierte Übungsleitung, die Einrichtung der Jugendhilfe die sozialpädagogische Kompetenz und die muslimische Organisation die politisch-kulturelle Vertretung zur Verfügung.
Die Landesregierung hatte in den Jahren 2007 bis 2009 das Projekt „Muslimische Mädchen im Sportverein“ zunächst als Modellprojekt am Standort Mainz gefördert. Ziel war die Integration von Mädchen – insbesondere aus traditionell muslimisch ausgerichteten Familien – in Sportvereine. Um an die Erkenntnisse und Erfolge anzuschließen und dem Interesse von Vereinen entgegenzukommen, erhält der Landessportbund seit 2010 5.000 € pro Jahr, um aktuell zehn Angebote in Bendorf, Koblenz, Mainz und Speyer zu fördern.