Die Frauenbegegnungsstätte Utamara wurde für Frauen von Frauen geschaffen und ist ein Ort, an dem Frauen sich selbst bilden und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können. Besonders beeindruckt zeigte sich Ministerin Spiegel von der neuen Projektidee eines interkulturellen, mobilen Erzähl- und Themencafés für Frauen ohne und mit Fluchterfahrung. Ab 2018 soll es an verschiedenen Standorten Treffpunkte geben, die zum Erzählen und zum Informationsaustausch einladen. „Frauen helfen hier Frauen beim Ankommen und der Orientierung in unserer Gesellschaft, tauschen sich dabei aus und lernen voneinander. Davon profitieren alle Beteiligten“, so Spiegel.
Utamara berät aber auch Migrantinnen, die von Gewalt betroffen sind. „Frauen und Mädchen brauchen Ermutigung und Unterstützung, um sexuellen Übergriffen und Nötigungen entschieden zu begegnen. Utamara unterstützt sie dabei und verdient dafür meinen Dank und meine Anerkennung“, betonte die Ministerin im Gespräch mit Vorstandsmitgliedern und Mitarbeiterinnen.
In Bad Neuenahr-Ahrweiler besuchte die Ministerin die Beratungsstelle „Neue Chancen“. Hier finden überwiegend Frauen Unterstützung, die nach einem Berufsausstieg wegen Familie oder Pflege eine berufliche Orientierung und den Wiedereinstieg in den Beruf suchen. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Orientierungsseminar mit Sprachtraining für Migrantinnen sowie das Gespräch zwischen Seminarteilnehmerinnen und Ministerin Spiegel. „Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie neuzugewanderte Menschen mit der deutschen Sprache umgehen und sich diese schwere Sprache von null auf aneignen“, sagte Spiegel anerkennend. „Sprachkompetenz ist ein bedeutender Schlüssel für den Zugang zum gesellschaftlichen Leben, zum Arbeitsmarkt und zur Integration. Deshalb sind Angebote wie das der Neuen Chancen so wichtig. Das Integrationsministerium hat daher auch die Mittel für die Sprachförderung im Doppelhaushalt 2017/18 um insgesamt vier Millionen Euro auf nun rund 5,6 Millionen Euro für die beiden Jahre erhöht. Dieser Ansatz zeigt auch, dass unsere Integrationspolitik in Rheinland-Pfalz eine integrative Gesellschaftspolitik für alle ist. Denn unsere Integrationsmaßnahmen kommen der ganzen Gesellschaft zugute. Etwa wenn wie hier geflüchtete Frauen durch Sprachförderung Unterstützung dabei erhalten, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Denn so profitieren die Betriebe im Land von zusätzlichen Fachkräften.“
Um Orientierung und Chancen ging es auch für die Jugendlichen der Wohngruppe Nelson, die Ministerin Spiegel an diesem Tag ebenfalls besuchte. In der Einrichtung des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD) Wissen wohnen bis zu 16 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge zwischen 16 und 18 Jahren. Spiegel machte sich ein persönliches Bild von der Einrichtung und kam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugenddorfes sowie mit den Jugendlichen ins Gespräch. „Gerade junge Menschen müssen an die Hand genommen werden, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und damit sie sich als verantwortungsvolle Erwachsene im Leben zurechtfinden. Sie brauchen Orientierung und man muss ihnen Chancen geben, an den Angeboten unserer Gesellschaft teilzuhaben, etwa was Bildung, Arbeit oder Kultur angeht. Und das tun wir in Rheinland-Pfalz mit großem Engagement“, hob Spiegel hervor.