„Unsere Demokratie unterscheidet nicht, woher die Menschen kommen, von wem sie abstammen, welchem Geschlecht sie sich zugehörig wissen oder wen sie lieben. Das sind große gesellschaftliche Errungenschaften, die es zu verteidigen gilt, denn unser demokratisches Zusammenleben ist kein Zustand, der für immer garantiert ist. Die Demokratie braucht gerade jetzt unsere Stimme und unsere konsequente Unterstützung und Verteidigung, damit wir auch in Zukunft frei und selbstbestimmt leben können. Der Landesaktionsplan ‚Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen‘ ist Programm und Verpflichtung für den Schutz vor Gewalt, zur rechtlichen Gleichstellung und gesellschaftlichen Akzeptanz queerer Menschen. Zu diesem Versprechen stehen wir heute und in Zukunft“, sagt Janosch Littig.
Hintergrund:
In Rheinland-Pfalz wurden zwischen 1933 und Mai 1945 tausende Männer und männliche Jugendliche wegen ihrer sexuellen Identität verurteilt, in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Auch transidente, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen wurden wegen ihrer geschlechtlichen Identität verfolgt und getötet. Lesbische Frauen wurden nicht strafrechtlich, jedoch moralisch verurteilt und sozial diskriminiert.
Der Landtag Rheinland-Pfalz hat am 13. Dezember 2012 beschlossen, die Verfolgungsgeschichte von LGBTIQ* aufzuarbeiten und das Gedenken daran wachzuhalten. Am 27. Januar 2020 hat der Landtag erstmals in der Gedenkstätte Osthofen queerer Opfer gedacht und am 30. Januar 2020 seinen Beschluss vom Dezember 2012 bekräftigt. Die Gedenkstele in Mainz ist die erste Stele in Deutschland, mit der allen queeren Opfern gleichermaßen gedacht wird.
Am 29. Januar 2013 hat die Landesregierung den Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ beschlossen. Dieser Beschluss war der Auftakt für eine Queerpolitik zur systematischen rechtlichen Gleichstellung und gesellschaftlichen Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen (LGBTIQ*) in Rheinland-Pfalz auf allen politischen Ebenen. Rheinland-Pfalz hat als drittes Land einen Landesaktionsplan zur Queerpolitik beschlossen und 2016 als erstes Land das Amt der/des Landesbeauftragten für gleichgeschlechtliche Lebensweisen eingeführt.
Weitere Informationen dazu gibt es hier: www.regenbogen.rlp.de.