Ein systematisches Vorgehen bei der Risikoidentifizierung und –bewertung von Beziehungsgewaltfällen soll zukünftig sicherstellen, dass Hochrisikofälle, die durch wiederholte schwere Gewalt und Tötungsdelikte gekennzeichnet sind, rechtzeitig erkannt würden.
„Der Schutz der Opfer steht an erster Stelle, oft gibt es Anzeichen für eine bevorstehende Gewalteskalation, auf die mit opfer- und täterbezogenen Maßnahmen reagiert werden kann“, erklärt Frauenministerin Irene Alt. „Deshalb erscheint es mir wichtig, dass beim Erkennen eines Hochrisikofalls alle mit dem Fall befassten Behörden und Beratungsstellen sich in einer Fallkonferenz über die festgestellten Gefährdungen austauschen und auf dieser Grundlage opferzentrierte Sicherheitsmaßnahmen vornehmen. Ein solches Vorgehen wird in England und Österreich bereits seit mehreren Jahren mit Erfolg praktiziert. Dort hat sich gezeigt, dass durch die von den Mitgliedern der Fallkonferenz vorgenommenen Schutzmaßnahmen weitere schwere Gewalt verhindert werden konnte. Ich freue mich sehr, dass im Polizeipräsidium Rheinpfalz vor kurzem ein Pilotprojekt dazu angelaufen ist, das den neuen Ansatz einer Fallkonferenz, in der verschiedene Berufsgruppen vertreten sind, zu Hochrisikofällen erprobt. Ministerin Alt: „Ich hoffe sehr, dass es uns dadurch gelingt, die Zahl der schweren Gewalttaten in Partnerschaften und Familien zu reduzieren“.
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