RRT Birkenfeld II

Lichtermeer in Gedenken an getötete Frauen und Mädchen

Zum 25. November 2024 haben die Projekte des Vereins Frauen helfen Frauen e. V. eine Kundgebung mit Gedenkveranstaltung in Idar-Oberstein veranstaltet. Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Dieser Tag wird seit 1981 mittlerweile weltweit begangen – Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall Mirabal. Die Schwestern Mirabal, Mitglieder der Revolutionsbewegung 14. Juni, wurden 1960 nach mehreren vorangegangenen Verhaftungen in der Dominikanischen Republik von Militärangehörigen des Diktators Rafael Trujillo verschleppt und dann ermordet. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen.
Dass Gewalt gegen Frauen seitdem nicht weniger geworden ist, zeigt auch das „Lagebild zu geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, welches das Innen- und das Familienministerium vergangene Woche veröffentlicht haben. Danach wurden im Jahr 2023 155 Frauen von Partnern und Ex-Partnern getötet. Die Zahl der Femizide insgesamt, also beispielsweise der Frauen und Mädchen, die von anderen Familienmitgliedern getötet wurden, ist sogar mehr als doppelt so hoch.
Diesen Frauen und Mädchen sowie allen anderen Personen, die geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt erlebt haben, sowie deren Angehörigen und Freund*innen war die Veranstaltung auf dem Schleiferplatz gewidmet. Nach einem Femizid hier bei uns in der Region möchten wir nicht einfach zum Alltag übergehen, sondern einen Raum zum gemeinsamen Gedenken und aktiv werden schaffen, so die Veranstalterinnen.
Jede Gesellschaft muss Verantwortung dafür übernehmen, geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern und Betroffenen verlässliche Angebote zu machen, mit deren Hilfe die Verarbeitung des Geschehenen leichter wird und Folgeerscheinungen abgemildert werden können. Daher forderten die Veranstalterinnen die Bundesregierung und alle demokratischen Parteien auf, das Gewalthilfegesetz noch vor den Neuwahlen zu verabschieden. Dieses Gesetz soll Gewaltprävention fördern und Betroffenen ein Recht auf Schutz und Beratung geben.
Die Veranstalterinnen baten jedoch auch alle Anwesenden, in ihrem direkten Umfeld aktiv zu werden, nicht weg zu schauen, wenn Gewalt passiert, Betroffene zu unterstützen und Gewaltausübende in die Verantwortung zu nehmen.
Nach den Redebeiträgen wurde symbolisch für jede Frau, die (bekanntermaßen) in diesem Jahr durch ihren (Ex)Partner getötet wurde eine Kerze angezündet und allen Gewaltbetroffenen gedacht.
 

Teilen

Zurück