RRT Kaiserslautern

Im Gespräch mit „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt Kaiserslautern e.V.“

Bereits seit 2022 engagiert sich Meike Camby, Vorsitzende des Vereins, im RRT Kaiserslautern und gibt uns nachfolgend Einblick über Entstehung und Fortschritte zum Projekt „Frauennotruf für Kaiserslautern“:
Der Verein startete 2018 zunächst als Initiative und mit der Erkenntnis, dass es in Kaiserslautern keinen Frauennotruf, also keine spezialisierte Fach- und Beratungsstelle zum Thema „Sexualisierte Gewalt“ gibt. Die Initiative begann zunächst, sich mit dem Thema fachlich zu beschäftigen, die bestehenden Strukturen in der Stadt und im Land kennen zu lernen und in Gesprächen im Netzwerk zu erfahren, inwiefern eine solche Einrichtung für Kaiserslautern wünschenswert wäre.
„Das Echo war sehr eindeutig. Uns wurde in Gesprächen immer wieder bestätigt, wie wichtig es wäre, für betroffene Mädchen und Frauen eine Anlaufstelle bei erlebter sexualisierter Gewalt in der Nähe zu wissen“, erklärt uns Meike Camby, Vorsitzende des Vereins.
Über die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz (LAG) wurde der Initiative eine Patenschaft vermittelt. Der Frauennotruf Worms mit der Psychologin Regina Mayer unterstützt die Initiative seitdem mit dem fachlichen und praktischen Wissen aus mehreren Jahrzehnten Erfahrung.
2021 war es dann soweit, dass der Verein „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt Kaiserslautern e.V.“ gegründet wurde. Mitglieder können alle Personen werden, unabhängig vom Geschlecht. Meike Camby unterstreicht: „Das Thema ´Sexualisierte Gewalt´ ist eine gesellschaftliche Aufgabe und braucht ein gemeinsames Handeln. Ja, in den meisten Fällen von sexualisierter Gewalt sind Männer Täter. Es ist uns aber wichtig, dass dies nicht zu einem Generalverdacht führt. In der Satzung ist allerdings vorgesehen, dass zunächst nur Frauen Vorstandspositionen übernehmen werden. Ich glaube, dass wir somit eine gute Lösung gefunden haben, um in diesem sensiblen Thema Vertrauen aufbauen zu können.“
Das ehrenamtliche Team des Vereins hat in den letzten Jahren bereits viel unternommen, um das Thema in Kaiserslautern sichtbar zu machen - durch Vorträge, Themenabende, Fortbildungen und die Teilnahme an Aktionstagen. Der Verein ist fester Bestandteil des Netzwerkes vor Ort und - als assoziiertes Mitglied - auch der LAG geworden. Dabei wird das wichtigste Anliegen des Vereins, die Gründung eines Frauennotrufs, nicht aus den Augen verloren. 2022 hat der Verein Antrag auf Förderung durch das MFFKI (Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration) gestellt. Die Signale für eine Förderung ab 2025 sind positiv, bleiben aber unverbindlich, solange der nächste Haushalt nicht beschlossen ist.
Mit Blick in die Zukunft führt Meike Camby aus: „Wir haben bereits viel erreicht und durch Besuche bei anderen Frauennotrufen wichtige Einblicke in die fachliche Arbeit erhalten. Die wirklich konkrete Arbeit liegt aber noch vor uns. Wir müssen das notwendige Eigenkapital für eine Förderung sicherstellen, brauchen möglichst barrierearme Räume und natürlich Mitarbeiterinnen, die die Voraussetzungen für die Arbeit in einem Frauennotruf mitbringen und bereit sind, eine Einrichtung ganz neu aufzubauen. Wir als Vorstand sind da sehr dankbar, dass wir von Seiten der bestehenden Frauennotrufe viel Unterstützung erfahren. Das gibt uns sehr wichtige Orientierung, da wir keine fachlichen Profis sind.“
Wir bedanken uns bei Meike Camby für die wertvollen Informationen und das bemerkenswerte Engagement des Vereins. Die Mitglieder des RRT Kaiserslautern werden das Vorhaben weiterhin entschlossen unterstützen.

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