| Verbraucherschutz

Spiegel: „Der Grüne Knopf darf kein Etikettenschwindel sein“

Ab jetzt soll das neu eingeführte staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf“ Verbraucherinnen und Verbrauchern aufzeigen, welche Kleidung sozial und nachhaltig produziert wurde. „Verbraucherinnen und Verbrauchern wollen heute die Möglichkeit haben, sozial und ökologisch produzierte Kleidung kaufen zu können. Niemand möchte gerne Kleidung tragen, bei deren Herstellung Kinder ausgebeutet werden oder sich der Klimawandel weiter beschleunigt“, betont Verbraucherschutzministerin Anne Spiegel.

Dennoch gehen ihr die Mindeststandards nicht weit genug. Denn der „Grüne Knopf“ ist ein freiwilliges Siegel, mit dem Unternehmen sich verpflichten können, 26 soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten. „In der jetzigen Form erfüllt der „Grüne Knopf“ das alles nicht. Er verspricht zwar mehr Transparenz, nimmt aber die global produzierenden Unternehmen nicht genug in die Pflicht. Hier muss dringend nachgebessert werden“, bedauert Spiegel. 

Deshalb fordert die Verbraucherschutzministerin ein nationales Gesetz für die Unternehmen. „In einem ersten Schritt muss Deutschland mit einem Lieferkettengesetz vorangehen, damit Unternehmen wirksam sanktioniert werden können. Darüber hinaus brauchen wir aber auch europäische Transparenz- und Sorgfaltspflichten, die für den gesamten europäischen Binnenmarkt gelten. Nur so werden langfristig verbindliche internationale Standards für sozial und ökologisch produzierte Kleidung geschaffen.“ 
 

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