Spiegel: „Dies sind keine Kavaliersdelikte, sondern hier wird Frauen psychische und oft auch physische Gewalt angetan. Ich bin froh, dass immer mehr Frauen den Mut haben, hierüber offen zu sprechen.“
Anlässlich der aktuellen Debatte zu Sexismus, Chauvinismus und sexueller Belästigung, die in den sozialen Medien auch unter #metoo geführt wird, betont Ministerin Spiegel: „Nur so wird deutlich, was Frauen tagtäglich in allen Lebensbereichen - egal, ob im Privatleben, am Arbeitsplatz oder auf offener Straße - erdulden müssen. In jedem einzelnen Fall handelt es sich um einen absolut inakzeptablen Übergriff. Diesen so zu benennen und nicht zu verharmlosen ist der erste Schritt dahin, dass unsere Gesellschaft diese Angriffe wahrnimmt und die darin liegende Gewalt nicht länger verharmlost. Wir müssen sexuelle Belästigungen jeder Art ächten und unterbinden.“ Hier sei die Zivilcourage einer und eines jeden einzelnen gefordert und in vielen Fällen auch das Strafrecht, in dem seit letztem Jahr endlich der Grundsatz gilt „Nein heißt Nein“.
In Rheinland-Pfalz können sich von Sexismus oder sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen an eine Vielzahl von Einrichtungen wenden. So ist die Unterstützung der Opfer ein inhaltlicher Schwerpunkt der landesweit zwölf Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz. Etwa 40 Prozent der Ratsuchenden suchen wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, psychischer Gewalt und Mobbing Hilfe. Die Arbeit der Frauennotrufe fördert das Frauenministerium mit insgesamt 660.700 Euro im Jahr. Weitere Beratungseinrichtungen für Mädchen sind die Präventionsberatungsstelle Ronja, die Mädchenberatungsstelle bei FEMMA e.V. sowie die Mädchenzuflucht von FEMMA e.V.