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Stärke statt Macht – Fachleute diskutieren neue Ansätze in der Heimpädagogik

Neue pädagogische Ansätze stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Landeskonferenz Heimerziehung. Das Konzept „Neue Autorität“ setzt auf Stabilität, Präsenz, Beharrlichkeit und Gleichberechtigung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen und stellt damit eine klare Abkehr von traditionellen, patriarchalischen Autoritätsstrukturen dar.

„Gesunde Autorität im Sinne von Stärke statt Macht vermittelt Kindern Halt, Sicherheit und auch Grenzen, die notwendig sind, damit sie in ihrem Leben Orientierung und Wegweiser finden“, erklärte Familien- und Jugendministerin Anne Spiegel in ihrem Grußwort zum Auftakt der Tagung. „Viele dieser Kinder und Jugendlichen sind unverschuldet unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen. Aber auch sie verdienen möglichst gute Startchancen ins Leben. Hierfür setzen wir uns ein. Wir wollen diesen Kindern und Jugendlichen Stabilität und Bildung sowie verlässliche, sichere und tragfähige Beziehungen ermöglichen.“

Im Jahr 2015 lebten in Rheinland-Pfalz rund 5.100 Kinder in Heimen. Bei der Verarbeitung belastender Erfahrungen hilft ihnen die Pädagogik der „Neuen Autorität“, die ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstsicherheit fördert. Hier wird den jungen Menschen mit Verständnis begegnet, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihr Verhalten gemeinsam zu reflektieren. Zusammen werden dann alternative Handlungsmöglichkeiten entwickelt. 

Die Landeskonferenz Heimerziehung wird jährlich vom Familienministerium und Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV), sowie von der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (LIGA) und vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ISM) veranstaltet. Dieses Jahr nehmen mehr als 200 Fachkräfte aus den stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie den Jugendämtern in Rheinland-Pfalz teil.

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