Das Verbraucherschutzministerium und die Verbraucherzentrale informierten bei der digitalen Veranstaltung über das zu Jahresbeginn gestartete Angebot für mehrsprachige Beratung, das darauf zielt, sprachliche Verständigungsschwierigkeiten abzubauen. Alle Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz können per Video-Chat eine Sprachmittlerin oder einen Sprachmittler zur Beratung hinzuziehen. Die Kooperation mit drei Sprachmittlungspools ermöglicht es der Verbraucherzentrale, schnell und unkompliziert auf ca. 20 Sprachen sowie unterschiedliche Dialekte zurückzugreifen. Die am häufigsten nachgefragten Sprachen waren Arabisch, Somali sowie Dari/Farsi. Die technischen Voraussetzungen hierfür konnte die Verbraucherzentrale dank der finanziellen Förderung des Verbraucherschutz- und Integrationsministeriums schaffen.
Der Landesbeauftragte für Migration und Integration, Miguel Vicente, unterstrich die Bedeutung des Angebots: „Verbraucherschutz und Beratung darf nicht an Sprachbarrieren scheitern, dafür ist dieses Angebot zu wichtig für die Menschen. Oft geht es hier um schwierige rechtliche Fragen, für die Alltagssprachkenntnisse nicht genügen. Wenn wir Teilhabe ernst nehmen, dann müssen wir auch sprachliche Hürden abbauen. Das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale ist ein gutes Beispiel dafür, wie das gehen kann und ein klares Signal, dass wir alle Menschen im Blick haben.“
„Mit der Video-Beratung konnten wir eine Lücke bei unseren Beratungen schließen und haben so ein niedrigschwelliges Angebot für diese besonders verletzliche Verbrauchergruppe geschaffen“, so Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Die Kooperation mit bestehenden Dolmetscherpools ermöglicht es der Verbraucherzentrale, schnell und unkompliziert auf viele Sprachen sowie unterschiedliche Dialekte zurückzugreifen.“
Dem Start zu Jahresbeginn war eine zweijährige Erprobung vorausgegangen. Das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz hatte das Projekt angestoßen und von 2018 bis 2019 mit insgesamt knapp 158.000 Euro gefördert. Seit Januar ist das Angebot fester Bestandteil des Beratungsangebots der Verbraucherzentrale, die vom Ministerium für Ihre Informations- und Beratungstätigkeit gefördert wird.
„Information und Beratung spielen in einer komplexer werdenden Gesellschaft eine immer größere Rolle für uns alle. Daher ist es wichtig, dass alle Angebote auch Menschen zugänglich gemacht werden, die aufgrund fehlender Sprachkenntnisse sonst davon ausgeschlossen blieben“, betont der Integrationsbeauftragte Vicente weiter: „Das Angebot unserer Verbraucherzentrale ist ein Beitrag zur interkulturellen Öffnung unserer Regeldienste und Vorbild für andere Bereiche“.