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Bundesfrauenministerin Schröder glänzt durch Abwesenheit bei Frauenministerinnenkonferenz und zieht sich Unmut zu

Die Frauenministerinnen und Frauenminister der Länder machen sich für ein Aufbrechen traditioneller Rollenbilder, wie das des männlichen Ernährers und der sorgenden, bestenfalls dazu verdienenden Ehefrau, stark.

Der entsprechende Leitantrag wurde auf der Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz, GFMK, einstimmig angenommen. „Früher mögen die Rollen so verteilt gewesen sein, heute ist das nicht mehr der Fall – obwohl sich diese Klischees hartnäckig halten und die erfolgreiche Karriere so mancher Frau be- oder verhindern. Als Politikerinnen ist es unsere Aufgabe, im Erwerbsleben, in den Medien und in den Schulen das notwendige Umdenken anzustoßen“, erklärte Frauenministerin Irene Alt nach der Konferenz in Nürnberg, deren Arbeitsatmosphäre sie als pragmatisch und lösungsorientiert beschrieb.  

Keine Einigung erzielten die Teilnehmerinnen der Konferenz jedoch beim Thema Betreuungsgeld. Ein Antrag von Mecklenburg-Vorpommern, das Betreuungsgeld nicht einzuführen und das hierfür vorgesehene Geld statt dessen in den Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur zu investieren, wurde gegen die Stimmen der rot oder grün geführten Länder abgelehnt.

Für Unmut unter der Mehrheit der Länderministerinnen und Länderminister sorgte die Tatsache, dass sich Bundesfrauenministerin Schröder noch nicht zu einem Gesetz zur Frauenquote geäußert hat. Dies müsse Schröder dringend nachholen, denn Inhalt und Zeitplan eines solchen Gesetzes seien noch völlig unklar, kritisierten mehr als die Hälfte der GFMK-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Eine Mehrheit der Frauenministerinnen und Frauenminister betrachtete es  zudem als einen Affront, dass Bundesministerin Schröder auch an dieser GFMK nicht teilnahm. Schröder hat dies seit ihrem Amtsantritt noch nicht getan. Frauenministerin Irene Alt: „Ich bedauere es sehr, dass weder Ministerin Schröder noch ihr Staatssekretär nach Nürnberg gekommen sind. Dieses Versäumnis ist eine Missachtung der GFMK und es untermauert das politische Agieren der Bundesfrauenministerin: Sie lässt dieses Politikfeld leider weitgehend unbeachtet.“

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