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Jubiläumsausstellung in Simmern und Kaiserslautern erinnert an 200 Jahre Auswanderung nach Brasilien

Die große Sonderausstellung „NEULAND – 200 Jahre Auswanderung nach Brasilien“ erinnert an die Auswanderungsgeschichten zahlreicher Menschen aus dem Hunsrück und der westlichen Pfalz, die hofften, in Brasilien eine bessere Zukunft zu finden. An der Eröffnung der Jubiläumsausstellung wird Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck am Samstag im Hunsrück-Museum Simmern und am Sonntag im Stadtmuseum Kaiserslautern teilnehmen.

„Für den Hunsrück und die Westpfalz ist die Auswanderung nach Brasilien ein bedeutendes Kapitel der Geschichte. Das Hunsrück-Museum Simmern und das Stadtmuseum Kaiserslautern nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um an die faszinierende Geschichte der Aus- und Einwanderung zu erinnern und die bis heute bestehenden Verbindungen nach Brasilien zu feiern. Diese Ausstellung ist auch eine Gelegenheit für uns, über die Bedeutung von Migration, Identität und kulturellem Erbe nachzudenken. Sie erinnert uns daran, dass unsere Gemeinschaft durch Vielfalt gestärkt wird. Ich hoffe, dass diese Ausstellung dazu beiträgt, Verständnis und Empathie für die Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten zu fördern und zu einem breiteren Diskurs über Migration und Integration beizutragen“, sagt Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck.

Die Jubiläumsausstellung zeigt vom 19. Mai bis Ende Dezember 2024 Auswanderungsgeschichten aus der konkreten, individuellen Perspektive der Menschen und erzählt von den Herausforderungen und Risiken, die sie zu meistern hatten. Ergänzt wird sie durch ein lokales wie überregionales Begleitprogramm aus Konzerten, Filmabenden, Lesungen und wissenschaftlichen Vorträgen. Das Kulturministerium fördert NEULAND mit insgesamt 150.000 Euro, da ein besonderes Kapitel der rheinland-pfälzischen Migrationsgeschichte aufgegriffen wird.

Schirmherr der Jubiläumsausstellung NEULAND sind der rheinland-pfälzische Regisseur Edgar Reitz und der brasilianische Botschafter in Deutschland,Roberto Jaguaribe Gomes De Mattos, der auch an der Ausstellungseröffnung in Kaiserslautern teilnehmen wird. Edgar Reitz hat mit seinem 2013 erschienenen Kinofilm „Die andere Heimat“ die massenhafte Auswanderung nach Brasilien erneut in Erinnerung gebracht. Im EDGAR-REITZ-FILMHAUS wird zum Jubiläum eine filmische Auseinandersetzung mit dem Thema „NEULAND – Auswanderung nach Brasilien“ installiert. Auch die EUROPA Filmfestspiele, die das Kulturministerium mit 42.000 Euro fördert, greifen das 200-jährige Jubiläum auf und zeigen den Film „Die andere Heimat“. 

Die ersten deutschen Siedler verließen den Hamburger Hafen am 25. Juli 1824. In Brasilien wird in diesem Jahr mit einem nationalen Gedenktag an ihre Ankunft erinnert. Noch heute existieren in Südbrasilien Dialekte wie das Hunsrückische, die auf Siedler aus dem heutigen Rheinland-Pfalz zurückgehen. Derzeit ist die Region im Süden Brasiliens, in die die ersten deutschen Siedler damals auswanderten, von einer schweren Flutkatastrophe betroffen; deshalb soll es im Zuge der Ausstellungseröffnung in Kaiserslautern auch eine Spendenaktion geben.

Weitere Informationen zu NEULAND und den verschiedenen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr finden Sie hier: https://www.hunsrueck-museum.de/ausstellungen/neuland/

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