„Der vierte Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz zeigt ganz deutlich: Junge Menschen wollen vor allem in ihrer Kommune und auch politisch mehr mitreden und mitentscheiden. Deshalb laden wir zu drei Jugendkonferenzen in verschiedenen Regionen von Rheinland-Pfalz ein. Dort wollen wir mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, um zu erfahren, wie sie sich beteiligen wollen und was sich dafür ändern muss. Die Jugendkonferenzen bieten den jungen Leuten die Chance, mit uns über ihre Ideen und Wünsche für mehr Partizipation zu sprechen. Für uns ist es wichtig zu wissen, was die Politik im Land besser machen kann, damit junge Menschen wirklich mehr Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungen bekommen. Denn es reicht nicht, sie nur zu fragen – wir müssen ihnen echte Möglichkeiten geben, mitzugestalten und sie aktiv in politische und gesellschaftliche Prozesse einzubeziehen“, sagte Jugendministerin Katharina Binz.
Die erste der drei Jugendkonferenzen fand heute in Bad Kreuznach statt. Sie wurde seitens des Jugendministeriums in einem Kooperationsbündnis mit der Stadt Bad Kreuznach, dem Kreisjugendring Bad Kreuznach und der Ev. Jugend an Nahe und Glan sowie der Servicestelle Kinder und Jugend beim ism gGmbH durchgeführt. Die rund 30 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden über die Stadt Bad Kreuznach, den Kreisjugendring Bad Kreuznach und die Ev. Jugend an Nahe und Glan gewonnen. Ebenso wirkten Vertreterinnen und Vertreter des Landesjugendbeirats sowie des Dachverbands der kommunalen Jugendvertretungen mit.
In Schreibwerkstätten setzten sich die Teilnehmenden mit Themen des Jugendberichts auseinander – unter anderem zur Mitbestimmung am Wohnort, Beteiligung in der Freizeit und Teilhabe an Politik und Demokratie. Dabei wurden sie u.a. von der Berichtskommission des vierten Kinder- und Jugendberichts begleitet. Eine zusätzliche Themenstation ermöglichte den Jugendlichen, weitere Anliegen und Wünsche über die Themen des Jugendberichts hinaus einzubringen.
Staatssekretär Janosch Littig nahm an der Jugendkonferenz in Bad Kreuznach teil. Bei den beiden weiteren Konferenzen in Neuwied (17.09.) und Worms (07.10.) wird sich Jugendministerin Katharina Binz mit den Jugendlichen austauschen.
„Es war wirklich inspirierend, direkt mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Die Jugendkonferenz hat gezeigt, wie wichtig es den jungen Menschen ist, mitzureden und mitzugestalten. Dabei sind viele tolle Ideen entstanden, die uns wichtige Impulse geben. Diese Vorschläge nehmen wir genau unter die Lupe, um Mitbestimmung in Zukunft noch besser zu ermöglichen“, sagte Staatssekretär Janosch Littig.
Im Rahmen eines „Gallery Walks“ präsentierten die Jugendlichen die Ergebnisse und diskutierten sie mit Staatssekretär Littig. Im Anschluss an die Konferenz werden die Beiträge dokumentiert und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Alle Teilnehmenden erhalten zudem eine schriftliche Rückmeldung durch das Ministerium.
Hintergrund:
Der Landtag hat mit seinem Beschluss vom 01.03.2007 (Drucksache 15/832) die Landesregierung beauftragt, in jeder Legislaturperiode einen Kinder- und Jugendbericht von einer unabhängigen Kommission erstellen zu lassen.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter der Federführung von Professorin Dr. Tanja Betz, die Universität Trier mit Dr. Magdalena Joos und das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism gGmbH) waren in einem zweijährigen Prozess mit der Erstellung des vierten Kinder- und Jugendberichts Rheinland-Pfalz beauftragt.
Für den Bericht wurde erneut eine Online-Befragung von 1.206 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 21 Jahren durchgeführt und erstmals wurden auch Kinder zwischen 4 und 14 Jahren durch Gruppendiskussionen einbezogen.
Der vierte Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz zeigt u.a., dass sich Jugendliche und junge Erwachsene gerade im kommunalen und politischen Raum nicht oder nicht ausreichend gehört fühlen. Die diesbezüglichen Ergebnisse liegen zwischen rund 42 und 65 Prozent.
Den Bericht zum Download gibt es unter: https://s.rlp.de/M9-hq