Jugendministerin Binz: Die Beteiligung junger Menschen ist eine notwendige Bedingung zur Stärkung unserer Demokratie

Alle zwei Jahre lädt das Jugendministerium zur landesweiten Tagung zur Weiterentwicklung der eigenständigen Jugendpolitik ein. Das Thema der diesjährigen Jugendpolitischen Fachtagung war der im Frühjahr erschienene 4. Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz mit dem Titel „Beteiligung aller junger Menschen in Rheinland-Pfalz zwischen Anspruch und Wirklichkeit“.

„Mit dem Schwerpunkt ‚Jugendbeteiligung‘ haben wir ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema in den Fokus gerückt. Junge Menschen müssen Demokratie praktisch erleben und Selbstwirksamkeit erfahren – das ist für ihre Entwicklung ebenso wichtig wie für unsere Demokratie insgesamt. Der 4. Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz zeigt auf, wo es Lücken gibt und wie wir diese schließen können, um jungen Menschen mehr Gehör und Mitgestaltungsmöglichkeiten zu bieten“, sagte Jugendministerin Katharina Binz.

Vertreterinnen und Vertreter der Berichtskommission stellten den Teilnehmenden aus Politik und Verwaltung sowie den Fachkräften aus Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schulen die zentralen Ergebnisse vor.

„Der Bericht zeigt, dass die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Rheinland-Pfalz mit ihrem Leben zufrieden sind und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Diese Ergebnisse sind nicht selbstverständlich in einer Zeit, die nun schon seit mehreren Jahren von enormen Krisen geprägt ist. Der Bericht verdeutlicht aber auch, dass viele junge Menschen sich in politischen und kommunalen Prozessen nicht ausreichend gehört fühlen. Diese Ergebnisse sind eine Aufforderung an uns, ihre Beteiligungsrechte weiter auszubauen und ihnen konkrete Mitgestaltungsmöglichkeiten zu bieten. Diese müssen niedrigschwellig und für alle zugänglich sein, sodass alle Jugendlichen – unabhängig von ihrer Herkunft – die Möglichkeit haben, sich aktiv an politischen Prozessen zu beteiligen“, so Jugendministerin Binz weiter.

Nach der Vorstellung des Berichts diskutierten die rund 160 Teilnehmenden die Ergebnisse anschließend in World Cafés. Der Landesjugendbeirat ordnete in einem Grußwort die Ergebnisse aus der Perspektive junger Menschen ein.

Ministerin Binz ergänzte: „Junge Menschen sollen nicht nur in der Berichtserstellung beteiligt sein, sondern auch gezielt an Tagungen zur Jugendpolitik teilnehmen und ihre Ansichten einbringen können. So soll nicht über sie, sondern mit ihnen gesprochen werden, um ihre Impulse in die eigenständige Jugendpolitik im Land einfließen zu lassen.“

Für den Bericht wurde eine Online-Befragung von 1.206 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 21 Jahren durchgeführt. Erstmals wurden auch Kinder zwischen 4 und 14 Jahren durch Gruppendiskussionen einbezogen.

Hintergründe:

Ziel der Landesregierung ist es, alle jungen Menschen im Land so zu fördern, dass sie gleichberechtigt an den gesellschaftlichen Ressourcen teilhaben können. Um dies zu realisieren, wurden bislang in den Jahren 2017 bis heute über 2,5 Millionen Euro für die Landesjugendstrategie JES! zur Verfügung gestellt, um Kommunen, die kommunale Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, den Landesjugendring wie die Vielzahl der Jugendverbände sowie weitere Träger der Kinder- und Jugendhilfe und somit gezielt junge Menschen zu unterstützen. Die strukturelle Förderung der Vielfalt der Trägerlandschaft ist mit Blick auf die differenzierten Bedürfnisse und Bedarfe junger Menschen grundlegend.

Die alle zwei Jahre stattfindende Tagung als Teil der Umsetzung der Landesjugendstrategie setzt durch aktuelle Themen immer wieder neue Impulse für die Jugendpolitik im Land.

Die Tagung „Dialog VI: Eigenständige Jugendpolitik in Rheinland-Pfalz“ wird vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in einem breiten Kooperationsbündnis durchgeführt. Die Kooperationspartnerinnen und -partner sind: das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH, der Landesjugendring Rheinland-Pfalz, das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung bzw. der Landesjugendhilfeausschuss, der Landesjugendbeirat, der Dachverband der kommunalen Jugendvertretungen Rheinland-Pfalz, die Sportjugend Rheinland-Pfalz, die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege, die Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Jugendsozialarbeit, die AG Jugendpflege im Landkreis Trier-Saarburg und das Institut für Medien und Pädagogik, medien.rlp.

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