Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Innovativ, unterstützend und ausgezeichnet

Um vergewaltigten Frauen den Zugang zu medizinischer Versorgung zu erleichtern, hat die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt einen Versorgungsverbund ins Leben gerufen. Er besteht aus Krankenhäusern, gynäkologischen Praxen, Frauennotrufen, Frauenberatungsstellen, Gleichstellungsbeauftragten und rechtsmedizinischen Instituten in Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Dieser Versorgungsverbund wurde kürzlich mit dem Förderpreis 2023 des Fonds der Arzneimittelformen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland zum Thema „Frauengesundheit“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Der Jury gilt der Dank der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz.
Auch in Rheinland-Pfalz gibt es das Angebot „Medizinische Versorgung nach Vergewaltigung“ an insgesamt sechs Klinikstandorten, es wird hier vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration gefördert und von den Frauennotrufen vor Ort koordiniert. 
Die gesundheitlichen Folgen nach einer Vergewaltigung sind oft dramatisch und langwierig. Doch die Hürden für Betroffene, nach einer erlebten Vergewaltigung Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sind weiterhin hoch. Da Ärztinnen und Ärzte häufig die ersten Ansprechpersonen für betroffene Frauen sind, werden sie von den Frauennotrufen mit Fortbildungen und Materialien unterstützt. Dazu gehören neben Befundbögen und Gesprächshilfen auch ein Spurensicherungskit und Hintergrundinformationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten. Da die bestehenden Hilfsangebote immer noch nicht ausreichend bekannt sind, betreiben die Frauennotrufe zudem eine umfangreiche Aufklärung über Unterstützungsmöglichkeiten für vergewaltigte Frauen. Die beteiligten Standorte in Rheinland- Pfalz (Mainz, Worms, Koblenz, Trier, Ludwigshafen und Idar-Oberstein) fühlen sich sehr wohl im Verbund und erfahren die Expertise der Kolleginnen in Frankfurt immer wieder als Bereicherung.
 

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