Dafür erhält es vom Familienministerium eine Anschubfinanzierung in Höhe von 15.000 Euro. Angestrebt ist eine flächendeckende Einführung an allen Geburtskliniken in Rheinland-Pfalz.
„Es hat sich gezeigt, dass der präventive Ansatz des ‚Guten Starts ins Kinderleben‘ eine bessere Betreuung des Kindes oder des Jugendlichen nach dem Klinikaufenthalt ermöglicht. Damit ist für die jungen Menschen im Sinne des Kinderschutzes sehr viel erreicht,“ erklärte Familienministerin Irene Alt heute in Trier. Im Rahmen des Programms ‚Guter Start ins Kinderleben’ werden mit Hilfe des neu entwickelten Screeningbogens „VIVENDI“ mögliche Belastungen in der Familie und daraus resultierende Risiken erkannt und benannt. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen dann gegebenenfalls das Gespräch mit den Betroffenen, sie zeigen Hilfen auf und vermitteln diese. „Es ist uns wichtig, dass die Eltern erkennen, dass wir sie nicht kontrollieren, sondern unterstützen wollen“, erklärte Pflegedienstleiterin Christel Kallies. Sie hat das Konzept und das Projekt in den letzen Jahren mit entwickelt. „In der Regel nehmen sie das Angebot dann auch gerne an.“
„Nach den guten Erfahrungen mit dem Projekt an unserer Geburtsklinik haben wir es auf die Kinderklinik ausgeweitet, weil wir dort immer mal wieder mit Fällen konfrontiert werden, bei denen wir als Ärztinnen und Ärzte ein ungutes Gefühl hatten. Es freut mich sehr, dass wir jetzt ein durchgängiges Kinderschutzkonzept haben, dass vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen reicht“, sagte der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Mutterhaus, Prof. Wolfgang Rauh. Geschäftsführer Jörg Mehr ergänzt: „Unser Haus ist als Kinderzentrum mit allen dazugehörigen Fachabteilungen bestens in der Region vernetzt. So können oft auf kurzem Wege Fälle besprochen und Entscheidungen getroffen werden. So arbeiten wir beispielsweise eng mit dem Kindersozialdienst der Villa Kunterbunt und den Jugendämtern der der Stadt und des Landkreises Trier zusammen.“
Das Programm „Guter Start ins Kinderleben“ für den Neugeborenenbereich wurde Anfang dieses Jahres um drei Geburtskliniken auf jetzt zwanzig Häuser in Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Die drei neuen Geburtskliniken in Rheinland-Pfalz sind das Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach, das Hetzelstift Krankenhaus in Neustadt/Weinstraße und das St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich. „Unser Ziel ist die flächendeckende Einführung im ganzen Land“, sagte Familienministerin Irene Alt. „Dies wird uns hoffentlich gelingen, indem wir uns in den Verhandlungen mit dem Bund durchsetzen. Bei denen geht es um die Frage, für welche Projekte der frühen Hilfen die Bundesmittel im Rahmen des neuen Bundeskinderschutzgesetzes ausgegeben werden.“
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