Am 13. Oktober fand erstmals das Female Future Fest in Idar-Oberstein statt: eine Veranstaltung die vom Frauenhaus Idar-Oberstein und dem Team des städtischen Jugendtreffs initiiert wurde.
Das Female-Future-Fest fand unter dem Motto ‚Ich sehe was, was du nicht siehst. Gewalt erkennen – Zeichen benennen‘ statt. Eingeladen waren neben interessierten Mädchen ab 14 Jahren die Koordinatorin der rheinland-pfälzischen Frauenhäuser, Karin Faber.
Diese Veranstaltung gründete zum einen auf der Idee, das internationale Hilfszeichen/ Handzeichen gegen Gewalt zu erklären und zu verbreiten, um jede Person zu befähigen, sich in einem kritischen Moment helfen zu können. Ein anderer wesentlicher Teil der Veranstaltung bestand, neben der tollen musikalischen Untermalung durch drei talentierte Musikerinnen, in zwei Talkrunden rund um die Themen Beziehungsgewalt und Empowerment.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Jessi Fuchs, einer Koblenzer Musikerin, die mit ihren ehrlichen, selbstgeschriebenen Texten einen guten Auftakt zum Thema eröffnet hat.
In der ersten Talkrunde erzählte die Koordinatorin Karin Faber über die Kampagne der Konferenz der Frauenhäuser Rheinland-Pfalz unter dem Hashtag #Gewaltistkeineliebe. Zweiter inhaltlicher Block war ein Input zum internationalen Hilfszeichen gegen Gewalt.
Eine positive Erkenntnis war, dass das Symbol eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, jedoch es auch einer Aufklärung bedurfte, wie man in direkter Konfrontation damit reagieren könnte. In Fällen von unmittelbarer Gefahr könnte, laut Organisatorinnen, die Polizei kontaktiert werden, aber in z.B. Fällen von häuslicher Gewalt wäre ein erster Schritt, die Hilfsbedürftigkeit der Betroffenen zu erkennen und ihnen Hilfe anzubieten.
Es zeigte sich, dass das Thema „Toxizität in Beziehungen“ für das Publikum bekannt gewesen ist. Durch den fachlichen Input der Talkrunden-Leiterinnen und das Teilen eigener Erfahrungen des Publikums entstand eine konstruktive und bereichernde Gesprächsrunde. Die Mainzer Musikerin, Milena Klause, rundete den ersten Block der Veranstaltung mit ihrer Performance ab.
In der zweiten Talkrunde zum Thema Stärkung wurden im gemeinsamen Austausch mit dem Publikum kreative Methoden und Ideen entwickelt, die dazu dienen sollen, sich selbst an schlechten Tagen und nach negativen Erfahrungen wieder aufzubauen. Die Zuhörenden haben sich mit verschiedenen Ideen in den zweiten Talk eingebracht und ein ‚Methodenköfferchen‘ für Krisen(-tage) geschaffen. Selbstliebe und Akzeptanz, Dankbarkeit für jeden kleinen Erfolg und positive Affirmationen waren einige Ergebnisse.
Eine vorgefertigte Leinwand wurde vom Publikum mit weiteren Power-Statements ergänzt, unter anderem: „Ich habe mich selbst lieb“, „Nein heißt auch nein“, „Wenn du ‚anders‘ bist, bist du du selbst“, „Zeige deine Stärken und traue dich“.
Den musikalischen Ausklang gestaltete die junge Mainzer Nachwuchsmusikerin, Carolin Milena Kries, die mit einer Serie selbstgeschriebener Lieder am Klavier ein gelungenes Finale vollbrachte. „Insgesamt ein sehr gelungener Abend mit viel Frauenpower, guter Musik und achtsamer Atmosphäre“, sind sich Veranstalterinnen und Teilnehmende einig.