Die GFMK erkennt Regelungsbedarf beim Schutz von Mädchen und Frauen vor digitaler Gewalt. Während es der rasante Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zunehmend vereinfacht, Deepfakes zu erstellen, wird es immer schwieriger, solche Bilder oder Videos als manipuliert zu erkennen. Es ist zu beobachten, dass Künstliche Intelligenz immer häufiger genutzt wird, um digitale sexualisierte Gewalt auszuüben. Von sogenannten ‚Deepnudes‘ sind in der Regel Frauen betroffen. Hierbei fügen die Täter und Täterinnen die Gesichter der Betroffenen beispielsweise in pornografische Bilder und Videos ein. „Schätzungen gehen davon aus, dass sexualisierte Deepfakes 90 Prozent des Gesamtanteils aller Deepfakes ausmachen. Solche Bilder und Videos können gravierende Auswirkungen auf das berufliche und private Leben sowie die psychische Gesundheit der Betroffenen haben. Wer Deepnudes erstellt und verbreitet, um die betroffenen Frauen zu demütigen, zu erniedrigen oder zu erpressen, übt sexualisierte Gewalt aus und muss dafür juristisch zur Verantwortung gezogen werden. Auf der Ebene der Europäischen Union wurden bereits entsprechende Regularien beschlossen. Jetzt gilt es, die noch immer bestehenden rechtlichen Lücken zu identifizieren und zu schließen“, forderte Staatssekretär Janosch Littig. Die GFMK fordert die Bundesregierung deshalb auf, bestehende straf-, zivil- und netzrechtliche Regelungen anzupassen. Parallel dazu soll die Datenlage zum Phänomen der sexualisierten Deepfakes verbessert werden. Außerdem sollen die bestehenden Beratungsnetzwerke mit einer langfristig gesicherten staatlichen Förderung ausgestattet werden. Die beteiligten Akteurinnen und Akteure innerhalb von Justiz und Polizei sollen ebenso wie die Öffentlichkeit für das Phänomen der bildbasierten sexualisierten Gewalt und ihre Auswirkungen auf die Betroffenen sensibilisiert sowie die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden.
GFMK warnt vor Gefahr für unsere Demokratie, die vom Antifeminismus ausgeht
Mit Sorge nimmt die GFMK wahr, dass sich antifeministische Positionen in Deutschland immer stärker verbreiten. So zeigt die aktuelle Leipziger Autoritarismus-Studie, dass über 25 Prozent der Deutschen sowohl ein geschlossenes antifeministisches als auch ein geschlossenes sexistisches Weltbild besitzen. „Antifeminismus breitet sich in der Mitte der Gesellschaft immer weiter aus. Hinter Antifeminismus steckt ein heteronormatives Weltbild, mit dem die Selbstbestimmung queerer Menschen ebenso abgelehnt wird, wie die Selbstbestimmung von Frauen. Wer antifeministisch argumentiert, negiert die Gleichheit aller Menschen und stellt damit universelle Menschenrechte infrage. Es ist wichtig festzustellen, dass es sich bei Antifeminismus um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und eine grundlegende Gefahr für unsere Demokratie handelt“, mahnte Staatssekretär Janosch Littig. Die GFMK fordert, Antifeminismus als eigenständiges Phänomen und Bedrohung für die Demokratie zu erkennen und wirksame Gegenstrategien zu entwickeln. Sie schlägt dabei konkrete Maßnahmen vor, um die Beratungsarbeit zu stärken und mit Öffentlichkeitskampagnen, Schulungen und Bildungsarbeit für die Gefahren zu sensibilisieren, die vom Antifeminismus ausgehen.
GFMK fordert nationale Strategie gegen Endometriose
In Deutschland leiden schätzungsweise etwa zehn bis 15 Prozent aller Mädchen und Frauen zwischen der ersten Regelblutung und dem Beginn der Wechseljahre an Endometriose. Die Krankheit kann sich organübergreifend ausbreiten und chronische Schmerzen auslösen, die die Lebensqualität der betroffenen Mädchen und Frauen erheblich einschränkt. Die GFMK hat die Bundesregierung deshalb aufgefordert, die Sichtbarkeit von Endometriose zu erhöhen und fordert eine ressortübergreifende nationale Strategie, mit der der Krankheit und ihren Folgen begegnet werden soll. „Endometriose ist eine der am weitesten verbreiteten gynäkologischen Erkrankungen. Sie kann die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Frauen dauerhaft einschränken und sich damit negativ auf das berufliche und private Leben von Mädchen und Frauen auswirken“, stellte Staatssekretär Littig fest. „Endometriose bleibt zu oft unentdeckt. Eine Ursache dafür ist, dass starke Schmerzen vor allem während der Menstruation häufig gesellschaftlich bagatellisiert und von Frauen und Mädchen deshalb nicht angesprochen oder von Gynäkologinnen und Gynäkologen nicht ernst genommen werden. Um Endometriose bekannter zu machen, muss die Öffentlichkeit noch stärker über diese Krankheit aufgeklärt werden“, erklärte Staatssekretär Littig. „In dieser Woche fand deshalb eine digitale Informationsveranstaltung des rheinland-pfälzischen Frauenministeriums unter dem Titel ‚Endometriose – Das Chamäleon der Gynäkologie‘ im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe zu Frauengesundheit statt“, erklärte Janosch Littig abschließend.